
Mit 95 Prozent Zustimmung wurde der parteiunabhängige Verwaltungsbeamte nominiert
Bis zum 31. August dauert es noch, dann stehen die Kandidaten für das Bürgermeisteramt in der Tourismusgemeinde St. Peter-Ording fest. Gewählt wird am 25. Oktober. Udo Ketels aus Mildstedt, Fachbereichsleiter Finanzen im Amt Nordsee-Treene und stellvertretender Leitender Verwaltungsbeamter, hat sich nach sorgfältigem Abwägen und Vorgesprächen seitens des Ortsverbandes der CDU aufstellen lassen. Er ist parteiunabhängig. Selber hatte er in seiner Vorstellung betont, dass er für einen Bürgermeister die Unabhängigkeit von einer Parteizugehörigkeit für wichtig halte.
19 der anwesenden 20 Mitglieder des Ortsverbandes stimmten für ihn als Kandidaten. Das Klopfen auf den Tischen im Saal des Olsdorfer Kruges war mehr als deutlich, die Freude bei den Mitgliedern groß. Vorsitzender Bernhard Lackhoff hatte begrüßt, die Regularien abgearbeitet und Udo Ketels ohne lange weitere Vorreden das Wort erteilt. Der hatte sich in Anbetracht der hochsommerlichen Temperaturen - wie der eine oder andere mit Jacke – vor Beginn dieser dann auch entledigt. Dass er sich über das Votum freute, war ihm anzusehen.
Udo Ketels ist Eiderstedter. Dat he ut Osterhever kümmt, dor opwussen is as Söhn vun Helm Ketels un in Garr’n an de Theodor-Mommsen-School de Mittlere Reife maakt hett, vertell he op Hochdüütsch. Er ist aber eindeutig ein Plattdeutscher! Der in Kürze 53-jährige war nach seiner Schulzeit sieben Jahre beim Bundesgrenzschutz und entschied sich mit 23 Jahren für einen Wechsel in die Verwaltungslaufbahn. Nach der Ausbildung in Husum ging er nach Schuby und von dort wieder Richtung Eiderstedt, nach Mildstedt, zurück. Boßeln ist sein Ding, aber auch Motorradfahren und Marathonlaufen. Das schon weist ihn als Menschen mit Augenmaß aus. Er wägt ab, bevor er entscheidet. So ist es mit der Familie – Frau, Tochter und Sohn, diese beide erwachsen - auch abgeklärt, dass im Falle der Wahl St. Peter-Ording Wohnort sein werde. „Ich ziehe auch hierhin! Ein Bürgermeister gehört in den Ort, und ich möchte einer zum Anfassen sein, einer der im Ort gesehen wird.“
Dass er St. Peter-Ording kennt, erkannten die Anwesenden. Nicht nur seine Aussage „Ich bin hier von Kindesbeinen an am Strand gewesen“, sondern auch seine Kenntnisse vom Ort und seiner Entwicklung machte er bewusst: „St. Peter-Ording ist ein Ort mit finanziellem Spielraum. Die Haushalte von Gemeinde und Tourismus-Zentrale sind ausgeglichen. Finanzpolitischer Gestaltungsspielraum ist vorhanden, und der Ort ist gut aufgestellt.“ Schwerpunkt politischen Handelns sei für ihn weniger die weitere Stärkung des Tourismus, sondern dass St. Peter-Ording für seine Einwohner lebens- und auch liebenswert bleibt. Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist für ihn dazu vordringlich, auch um die Anzahl der vielen Einpendler zu verringern. Für die Vereine sei das erforderlich, u.a. auch besonders für Feuerwehr und DLRG. „Ich bin jemand, der lösungsorientiert denkt, so handelt und weiß, wie Verwaltung funktioniert. Da muss ich mich nicht erst einmal auf den Weg machen. Mit der Politik bin ich seit 30 Jahren im Geschäft. Dabei habe ich stets problemlos mit den demokratischen Kräften jeglicher Richtung zusammengearbeitet. Aufgabe eines Bürgermeisters ist Moderation und dabei als parteiunabhängiges Element bei der Entscheidungsfindung zu fungieren. Dieses ist mir auch besonders wichtig.“
Hjr, 12. August 2020, HN und www.jb-spo.de
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